Warum ein guter Speaker mehr gibt, als er nimmt

Man könnte meinen, dass ein guter Speaker jemand ist, der perfekt spricht, rhetorisch glänzt und sein Publikum mit brillanten Argumenten überzeugt.
Es ist aber nicht ganz so einfach. Mitten in meiner Act2Biz-Speaker-Ausbildung merke ich, dass das nur die halbe Wahrheit ist. Die wirklich großen Redner haben nicht nur etwas zu sagen – sie haben auch etwas zu geben. Und genau darum geht es in Lektion 2.

Die eine Frage, die alles verändert

In meiner Ausbildung wurden mir Fragen gestellt, die auf das „Weshalb“ und „Wofür“ abzielen. Weshalb will ich Speaker sein? Klar, ich will unser Angebot ganz genau kennen, ich will es spüren. „Spüren“ ist auch ein Wort, das für mich immer mehr Bedeutung bekommt.

Das ist aber nicht alles, denn nach der zweiten Lektion weiß ich: Ich muss da rauf auf die Bühne, weil ich wirklich etwas zu erzählen habe. Denn ich liebe Geschichten, und es macht mir Spaß, sie zu erzählen.

In Lektion 2 wurden viele Fragen beantwortet, die mich zu den Wurzeln meiner Persönlichkeit führten. Das war eine sehr schöne und äußerst spannende Reise. Und dann wurde es philosophisch – mit der Erkenntnis, dass sich in tausenden Jahren nichts verändert hat.

Pathos: Die Brücke zum Publikum

Aristoteles und seine drei Säulen der Rhetorik – Logos (Inhalt), Ethos (Glaubwürdigkeit) und Pathos (Emotion). Ich habe tatsächlich gedacht, dass gute Inhalte und ein sicheres Auftreten reichen. Falsch gedacht.

Marcus Josef Weiss hat es so erklärt: Information allein reicht nicht, wenn keine Emotionen mitschwingen. Menschen erinnern sich nicht an Daten und Fakten – sie erinnern sich an das, was sie fühlen. Pathos ist die Brücke zwischen Speaker und Publikum. Und diese Brücke hält nur, wenn ich bereit bin, etwas von mir selbst hineinzulegen.

Was bedeutet das konkret?

  • Wenn ich will, dass mein Publikum mitfühlt, muss ich mich selbst öffnen.
  • Wenn ich will, dass meine Botschaft bleibt, muss sie von echter Überzeugung getragen sein.
  • Wenn ich will, dass Menschen mir zuhören, darf ich nicht nur reden – ich muss etwas geben.

Und genau das ist der Punkt: Ich kann mein Publikum nur berühren, wenn ich wirklich bereit bin, etwas von mir zu zeigen. Etwas zu GEBEN.

Ein guter Speaker gibt – er nimmt nicht

Wir haben uns mit einer spannenden Idee beschäftigt:

Ein Speaker ist in erster Linie ein Geber.

Doch was wir meistens sehen, ist:

  • Wie kann ich besser wirken?
  • Wie kann ich mein Publikum überzeugen?
  • Manchmal: Wie schaffe ich es, dass es schnell vorbei ist?

Die einzig wichtige Frage ist aber:

Was kann ich meinem Publikum geben?

Ein paar Erkenntnisse aus der Lektion:

  • Geben ist keine Technik, sondern eine Haltung.
    Wer nur an Wirkung denkt, bleibt flach. Wer etwas zu geben hat, bleibt im Gedächtnis.
  • Geben bedeutet, sich selbst mit einzubringen. Bedeutung zu kreieren.
    Ohne eigene Emotionen bleibt jede Rede steril.
  • Geben heißt, dem Publikum etwas Wertvolles zu hinterlassen.
    Wissen, Inspiration, eine neue Perspektive – irgendetwas, das bleibt.

Ich bin mitten in diesem Prozess, und es hat sich jetzt schon viel bewegt. Dabei geht es nicht darum, dass ich jetzt auf jeder Bühne sicher stehe, selbstbewusster bin oder ein rhetorisches Talent habe. Ich bin einfach neugierig, was als Nächstes passiert – und mache bis dahin meine Atem- und vor allem meine Spannungsübungen.

Die Spannung zwischen uns Menschen ist der Schlüssel. Zumindest war das meine wesentliche Erkenntnis aus Lektion 2.

Es geht bald weiter.

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